Siyana Dimitrova

Siyana Dimitrova absolvierte 2016 den Bachelorstudiengang Journalistik/Medienmanagement.

Direkt nach ihrem Schulabschluss kam die gebürtige Bulgarin zum Studium nach Magdeburg. 2015 wurde sie mit dem DAAD-Stipendium für besonders begabte Absolventen deutscher Sprachdiplomschulen geehrt und ist seit Dezember 2017 Studienbotschafterin der Hochschule für Bulgarien.

Die 26-jährige wohnt mit ihrem Freund in Magdeburg und interessiert sich für Fremdsprachen, neue Kulturen, Reisen und Handarbeit.

 

Warum haben Sie sich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal, und im Speziellen für den Studiengang Journalismus/Medienmanagement entschieden?

In Bulgarien habe ich an einem Fremdsprachengymnasium gelernt, wo ich das Deutsche Sprachdiplom II (DSD II) erworben habe. Es ist nicht selten, dass die Absolventinnen und Absolventen von den verschiedenen Deutschen Schulen im Ausland (DAS, DSD oder FITS Schulen usw.) nach Deutschland für ihr Studium gehen. Am Ende der zwölften Klasse wurde ich mit dem „DAAD-Stipendium für besonders begabte Absolventen deutscher Sprachdiplomschulen“ für mein ganzes Studium (Bachelor und Master) in Deutschland  ausgezeichnet. Das war auch mein „Ausweis“ nach Deutschland. Für die Hochschule im Speziellen habe ich mich deswegen entschieden, weil es sehr praxisorientiert ist, weil es kleinere Seminargruppen gibt und ich der Meinung bin, dass man dadurch viel besser lernt. Außerdem fand ich Magdeburg als Stadt sehr schön – weder zu klein, noch zu groß, sehr nah an Berlin und vor allem sehr günstig für Studierende. Mittlerweile ist die Elb-Stadt mein zweites Zuhause geworden.

Da ich bereits in der Schule aktiv an vielen Medienprojekten, zum großen Teil auch in Deutschland durchgeführt, teilgenommen habe, war genau dieser Bereich von großem Interesse für mich. Ich fand es total toll, dass so viele Lehrredaktionen im Studium integriert sind und dass auch einige Dozenten direkt aus dem Berufsleben kommen und uns ihre ganzen Erfahrungen geben können. Ausschlaggebend war für mich auch das Pflichtauslandssemester während des Studiums, dass ich als Videojournalistin in der Kulturabteilung vom Goethe-Institut Barcelona, Spanien absolvierte.

Was haben Sie aus Ihrer Studienzeit mitgenommen?

Aus kleinen Ideen große Projekte zu realisieren und währenddessen stark zu arbeiten, bis ich zu dem gewünschten Endergebnis komme. Ich habe viel fachliches Wissen sowie soziale Kompetenzen erworben und das alles bringt mich jeden Tag ein Stück weiter als gestern.

1.    Hat das Studium Sie auch menschlich geprägt?

Auf jeden Fall! Ich bin selbstsicherer und offener geworden. Ich habe neue Blickwinkel erhalten und nicht zuletzt bin ich erwachsen geworden, allein dadurch, dass meine Familie 2.000 Kilometer weit weg von hier wohnt und ich fast allein mit diesem neuen Lebensabschnitt klar kommen sollte.

1.    Würden Sie zurückblickend auch einige Dinge anders gestalten? Und wenn ja, welche?

Alles, was ich hier gemacht, gelernt und erlebt habe, hat mir eine große Menge von Chancen ermöglicht, heute so weiter zu kommen. Als ich 2012 zum Studium nach Magdeburg kam, habe ich mir nicht einmal sogar vorgestellt, dass ich fünf Jahre später so viel erreichen können hätte.

1.    Gibt es aus Ihrer Studienzeit auch eine kleine Anekdote, die Sie uns erzählen möchten?

Oooh, ja! Das war bereits in der ersten Woche an der Hochschule. Wir saßen alle im Hörsaal und es war am Ende der Lehrveranstaltung, dann haben sich alle in ihren Terminkalendern die Aufgaben zum nächsten Mal und generell über die Vorlesung. Dann habe ich mir gedacht „O Gott, was machen sie denn alle, können sie sich das nicht einfach merken, warum sollen sie sich alles notieren?!?!“ Die Terminkalender waren davor für mich was komplett Unbekanntes und vor allem in der Form, dass man sich alles genauer aufschreibt bis wann und wo usw. Sowas haben wir in Bulgarien einfach nicht. Naja, eine Woche später hatte ich selber einen Terminkalender und ohne das kann ich jetzt mehr leben, da steht alles Wichtige drin. Sogar meine Familie macht schon ab und zu Scherze, ob ich mir dies und das notiert habe. :-)

1.     Wie verlief Ihr Einstieg ins Berufsleben und wo kann man Sie beruflich derzeitig antreffen?

Nach dem Bachelorstudium studierte ich an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg Medienbildung: audiovisuelle Kultur und Kommunikation im Master. Neben dem Studium war ich in den Bereichen Internationalisierung und Deutsches Auslandsschulwesen sehr aktiv, wo ich auch meine eigenen Projekte zusammen mit dem Auswärtigen Amt leitete. Fast drei Jahre lang arbeitete ich als studentische Mitarbeiterin im International Office der Hochschule und seit Dezember 2017 wurde ich auch als Werbe- und Studienbotschafterin der Hochschule in Bulgarien tätig.

Seit 2018 hat die Hochschule sogar ein extra Programm dafür, so können internationale Studierende Studienbotschafter in ihrem Heimatland werden: www.h2.de/bids

Nach dem Studium absolvierte ich ein Praktikum im Auswärtigen Amt in Budapest. Derzeit arbeite ich in der Deutschen Botschaft in Sofia.

1.    Können Sie unseren zukünftigen Absolventinnen und Absolventen einen Rat mit auf den Weg geben?

Immer aktiv zu sein, sich zu engagieren, möglichst viele Erfahrungen zu sammeln und möglichst viele Kontakte zu knüpfen, weil auch durch Austausch und Vernetzung großartige Projekte entstehen können. Wenn man das alles hat, dann hat man richtig viel erreicht und das wissen dann auch die Arbeitsgeber sehr zu schätzen.

1.    Haben Sie noch Kontakt zu Ihren damaligen KommilitonInnen?

Ja, ich treffe mich ab und zu mit meiner Freundinnen aus dem Bachelor. Einige sind in Magdeburg geblieben, andere doch nicht, deswegen ist es nicht immer einfach, einen Termin zu finden, an dem alle können, aber wir versuchen, uns mindestens einmal im Jahr zu sehen. Es ist dann immer sehr schön, weil jede von uns neue Eindrücke gewonnen hat, viel zu erzählen hat, manchmal erinnern wir uns auch an die Zeiten an der Hochschule. Es ist einfach toll! Mit vielen anderen bin ich in den sozialen Netzwerken befreundet und sehe ab und zu, wo der eine oder andere ist.

1.    Würden Sie sich über Ehemaligen-Treffen bzw. über einen Austausch mit Ihren ehemaligen KommilitonInnen freuen? Und wenn ja, welche Formate würden Sie sich wünschen?

Auf jeden Fall! Ich finde es sehr wichtig, wenn weitere Möglichkeiten geschaffen werden, damit sich die Leute wieder treffen, sich vernetzen und sich austauschen können. Ein jährliches Treffen auf dem Hochschulcampus wäre toll!

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