Nichts ohne gutes Bauchgefühl

Stefanie Knapp studierte von 2008 bis 2014 den Bachelor- und Master-Studiengang Wasserwirtschaft und absolvierte danach ein zweijähriges Baureferendariat mit Fachschwerpunkt Wasserwirtschaft beim Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt. Foto: Joris Hermann

Aus treffpunkt campus Nr. 83, 02/2015

Fragt man Stefanie Knapp, was ihr vom Studium besonders gut in Erinnerung geblieben ist, folgt die Antwort prompt: eine Fahrradtour mit Prof und Kommilitonen über einen Deich auf Norderney. Auch während ihres Baureferendariats beim Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt ist sie auf Sachsen-Anhalts Deichen unterwegs.

Interview: Katharina Remiorz

Was hat Ihnen besonders gut am Studium gefallen?
Das Studium war wirklich sehr vielfältig. Egal ob Trinkwasser, Abwasser, Wasserbau oder Gewässerrenaturierung, man lernt sehr viele Aspekte kennen. Selbst wenn man erst mal noch nicht weiß, auf was man sich später spezialisiert, hilft das Studium. Der Kontakt zu den Dozenten und Kommilitonen war sehr familiär. Zudem hatte ich die Möglichkeit, an der Hochschule als Tutorin und im Abwasserlabor zu arbeiten.

Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ihnen besonders gut in Erinnerung geblieben?
Für mich persönlich war es eine sehr schöne und aufregende Zeit, an die ich gern zurückdenke. Wir waren zum Beispiel bei einer Exkursion auf Norderney, bei der wir uns verschiedene Deiche angesehen haben. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Fahrradtour mit unserem Professor, bei der wir über einen sehr langen Deich gefahren sind.

Sie absolvieren momentan ein Baureferendariat beim Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt. Wie kann man sich die Ausbildung vorstellen?
In den zwei Jahren werde ich für den höheren technischen Verwaltungsdienst ausgebildet, das heißt, dass ich in dieser Zeit verschiedene Behörden des Landes Sachsen-Anhalt durchlaufe. Das Schöne ist, jede Behörde und jeder Bereich ist etwas anderes und alles zusammen ergibt ein großes System. Meinen ersten Abschnitt habe ich im Landesverwaltungsamt in Halle absolviert. Dort hatte ich sehr viel mit Gesetzen wie wasserrechtliche Erlaubnisse oder Planfeststellung zu tun. Das sind Schlagwörter, die man im Studium schon gehört, aber nie so stark vertieft hat. Ein anderer großer Bereich in diesem Abschnitt war die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, bei der man zum Beispiel Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung begleitet. Aktuell bin ich beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, wo ich mich zum Beispiel mit Gewässerunterhaltung oder Bauvergaben beschäftige. Dazu kommen noch Lehrgänge in den Bereichen Verwaltung, Bau und Management, die sehr interessant sind.

Was gefällt Ihnen an diesem Job?
Ich bin nicht nur im Büro, sondern auch auf Dienstreisen und lerne Sachsen-Anhalt aus einer anderen Perspektive kennen. Dadurch hat sich meine Sicht und mein Interesse für das Land verändert. Wenn ich zum Beispiel Zeitung lese, achte ich auf Themen wie Hochwasser oder Deiche. Ich weiß nie, was nächste Woche kommt, habe ständig neue Aufgaben und neue Kollegen, das macht mir wahnsinnig Spaß. Ich versuche einfach, so viel wie möglich Erfahrungen zu sammeln und bin über das Referendariat sehr dankbar.

Inwieweit hat Sie Ihr Studium auf die jetzige Tätigkeit vorbereitet?
Definitiv nützlich ist das Handwerkszeug zum selbstständigen Arbeiten. Ich habe außerdem viele fachliche Grundlagen gelernt, die ich jetzt anwenden und vertiefen kann. Ich weiß, wie ein Deich aufgebaut wird oder wie Hochwasserschutz funktioniert und das hilft mir in meiner jetzigen Tätigkeit. Einige Verwaltungsaspekte hatten wir außerdem schon im Studium.

Gibt es jemanden, der Sie während des Studiums besonders motiviert hat?
Ja. Besonders geholfen hat mir Kirstin Neumann, Laboringenieurin für Abwassertechnik. Sie war immer für uns Studenten da und hatte ein offenes Ohr für unsere Probleme. Ihr verdanke ich auch meine Hiwi- Jobs während des Studiums.

Welchen Tipp möchten Sie Studierenden abschließend noch mit auf den Weg geben?
Sie sollten auf jeden Fall die Zeit und Angebote des Studiums nutzen, sich ausprobieren und sich nicht entmutigen lassen. Wichtig ist, dass man nichts ohne gutes Bauchgefühl macht.

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