Ein halbes Jahr Praktikum und Lebenserfahrung in Südafrika: „Eine großartige Erfahrung“

Es war ein großer Traum, für den drei Studierende aus dem Bachelorstudiengang „Recycling und Entsorgungsmanagement“ hart gekämpft hatten: ein Praktikumssemester in Südafrika. Die formalen und institutionellen Hürden waren hoch, aber Frau Julia Merkel, Herr Dirk Meinhardt und Herr Christopher Heinrichs haben sie in Vorbereitung ihrer Reise überwunden, um diesen Traum wahr werden zu lassen.

Es sollte nicht einfach nur ein Auslandssemester werden, sondern eines in Südafrika. Nun sind die Studierenden von ihrer großen Reise zurück und haben viel zu berichten, sowohl von guten als auch herausfordernden Erlebnissen und Erfahrungen. Der Aufenthalt in Südafrika wurde durch die Kooperation von Frau Prof. Petra Schneider von der Hochschule Magdeburg-Stendal und Herrn Dr. Kai Perret (Zoo Magdeburg) mit der University of South Africa (UNISA), Herrn Prof. Leslie Brown möglich. Die UNISA betreibt im Rahmen der Applied Behavioural Ecology & Ecosystem Research Unit (ABEERU) zwei Forschungsreservate - einschließlich Studierenden-Camps-, von denen sich eines im Naturschutzgebiet Loskop Dam befindet. Herzstück des Naturschutzgebietes ist der Loskop-Stausee, ein durch eine Schwergewichtsstaumauer am Olifants Fluss errichtetes künstliches Gewässer in der Nähe von Groblersdal (Mpumalanga), das hauptsächlich der landwirtschaftlichen Bewässerung dient. Im weiteren Naturschutzgebiet gibt es eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt – und jede Menge Touristen. Beides war der Anlass für die Praktikumstätigkeit der Studierenden im Naturschutzgebiet Loskop Dam. Neben Untersuchungen an der lokalen Flora ging es maßgeblich um die Entwicklung von dezentralen Bewirtschaftungsstrategien für den Abfall, den die Touristen im Naturschutzgebiet zurücklassen. 

Obwohl die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Anfang an eine Herausforderung für die Studierenden waren, lebten sie sich schnell ein und passten sich an die kulturellen Veränderungen an. Geprägt vom internationalen Flair des Camps im Forschungsreservat – in der Zeit waren auch Studierende aus Australien dort – wuchs ein enger Zusammenhalt in der südafrikanischen Wildnis heran. Natürlich beschäftigten sie sich nicht nur mit dem Abfall, sondern hatten auch Gelegenheit, die Tierwelt in Südafrika auf ganz spezielle Weise kennen zu lernen, unter anderem beim Fangen eines Leoparden durch die Naturparkverwaltung.

Die abfallwirtschaftliche Situation im Naturschutzgebiet Loskop Dam ist durch eine nicht nachhaltige Bewirtschaftung charakterisiert. Die Abfälle, die im Naturschutzgebiet – maßgeblich auch durch dessen Besucher – anfallen, wurden in der Vergangenheit zentral gesammelt und verbrannt. Diese Situation fanden die Studierenden vor und entwickelten Eigeninitiative um eine den Standortgegebenheiten angepasste umweltfreundliche Lösung zu finden und diese durch praktische Maßnahmen auch umzusetzen. Hierzu recherchierten sie Recyclinganbieter im Umfeld des Naturschutzgebietes Loskop Dam und lehrten die Angestellten des Sammelplatzes trotz Sprachbarriere die Separierung und Sortierung nach Abfallarten. Die Studierenden erklärten warum die Wertstoffe separiert werden sollen und zeigten wie diese dem Recyclingprozess zugeführt werden. Die Dankbarkeit, die die Mitarbeiterin des Sammelplatzes in dem Moment zum Ausdruck brachte, als sie das erste Mal Geld für die gesammelten (und nicht verbrannten) Wertstoffe erhielt, werden die Studierenden wahrscheinlich zeitlebens nicht vergessen. Auf diese Weise hat das Praktikumsprojekt der Studierenden eine ganz besondere Nachhaltigkeit entwickelt: das dauerhaft implementierte Recycling der Wertstoffe im Naturschutzgebiet Loskop Dam. 

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