Frau M.Sc. Jenny Isabell Maurer mit dem IHK-Studienpreis 2019 ausgezeichnet

Der mit 2.000 € dotierte IHK-Studienpreis 2019 geht an Frau M.Sc. Jenny Isabell Maurer für ihre Masterarbeit „Deponiesanierung unter Berücksichtigung der Nachnutzung an einem praktischen Beispiel“, die Frau Prof. Dr. Schneider und Dipl.-Ing. Joachim Hübner von der STRABAG Umwelttechnik GmbH betreut haben und Herr Prof. Dr.-Ing. Schwerdt unterstützt hat. Mit diesem Preis werden wissenschaftliche und anwendungsorientierte Arbeiten ausgezeichnet, die einen Beitrag zur künftigen Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft leisten. Die Verleihung des Preises fand im Rahmen eines Festaktes am 05.12.2019 bei der IHK Magdeburg statt. Frau M.Sc. Maurer hat mit der Masterarbeit den Abschluss im Studiengang Ingenieurökologie erworben und ist nun bei der Firma STRABAG Umwelttechnik GmbH im Themenfeld Flächenrecycling und Standortentwicklung tätig. Die Arbeit bildet einen weiteren Meilenstein der Aktivitäten im Themenfeld Flächenrecycling, die seit 2016 in der Arbeitsgruppe um Frau Prof. Dr. Schneider einen Untersuchungsschwerpunkt bilden.

Gegenstand der Masterarbeit ist ein interdisziplinäres Sanierungs- und Nachnutzungskonzept für eine Zelluloseschlammdeponie. Anhand standortspezifischer Gegebenheiten, wirtschaftlicher und ökologischer Interessen sollten die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen des Flächenrecyclings und Nachnutzungsoptionen aufgezeigt werden. Die Herausforderung bestand unter anderem darin, dass es sich bei dem Deponat um eine Mischung aus Zelluloseschlämmen und Aschen handelt, wobei die Schlämme aufgrund ihres Wassergehaltes sehr schlecht konsolidierungsfähig sind und daher eine Tragfähigkeitsproblematik darstellen. Um der Aufforderung zur Deponieabdeckung nachzukommen, wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Deponiesanierung betrachtet und zielführende Nachnutzungsformen beleuchtet. In diesem Rahmen wurden mit Unterstützung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Schwerdt am bodenmechanischen Labor der Hochschule Magdeburg-Stendal Versuche und Untersuchungen am Deponat der „Neuen Klärteiche“ durchgeführt, deren Ergebnisse u. a. in der Variantenbetrachtung Berücksichtigung fanden. Die Variantenbewertung erfolgte anhand eines Multi-Kriterienkataloges, der mit einer Kostenschätzung der einzelnen Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen unterlegt ist. Auf der Basis der abgeleiteten Vorzugsvariante wurden Nachnutzungsoptionen entwickelt und kostenseitig bewertet.


Sowohl der Anspruch der Arbeit als auch der fachliche Schwierigkeitsgrad war außerordentlich hoch. Hinzu kommt, dass der Standort Trebsen Gegenstand sowohl konkurrierender Nutzungsansprüche als auch konträrer Interessenlagen ist. Die von Frau M.Sc. Maurer vorgeschlagene Lösung stellt nicht nur eine technisch ausgereifte und machbare Lösung dar, sondern eine Lösung die auf einen Ausgleich der konträren Interessenlagen abzielt. Im Rahmen des Masterstudiengangs "Ingenieurökologie" an der Hochschule Magdeburg-Stendal hat die Masterarbeit daher einen besonderen Stellenwert, da die integrative Betrachtung umwelttechnischer, ökologischer und bautechnischer Problemstellungen genau den Zielstellungen der Ingenieurökologie – insbesondere im Zusammenhang mit dem praktischen Forschungsschwerpunkt der Grünen Infrastruktur - entspricht.


Das Interesse regionaler und überregionaler wirtschaftlicher Akteure an diesem Themenfeld ist enorm, da aufgrund der Bauaktivitäten in Deutschland eine große Flächennachfrage besteht und somit auch kontaminierte und zu sanierende Flächen immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Vor diesem Hintergrund wurde durch das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (MLV) Sachsen-Anhalt die „Landesinitiative Flächenrecycling“ erarbeitet und im April 2019 durch das Kabinett beschlossen. Dies spiegelt den Handlungsbedarf wider, der im Zusammenhang mit der Revitalisierung und Renaturierung devastierter und Brachflächen besteht. Hierin besteht auch ein maßgeblicher Mehrwert der zukünftigen Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft, sowohl regional als auch überregional. Vor diesem Hintergrund ist auch das gewerbliche Interesse an der Arbeit von Frau M.Sc. Maurer verständlich. Von Seiten des MLV ist weiterhin die Einrichtung eines „Kompetenzzentrums Flächenrecycling Sachsen-Anhalt“ geplant, in dem die Hochschule Magdeburg-Stendal neben Akteuren aus Wirtschaft und Behörden eine maßgebliche Rolle spielen wird.

Die IHK würdigte mit der Auszeichnung das kreative Potenzial, die Planungsqualität und den Praxisbezug der Arbeit. Herzlichen Glückwunsch!

Kontakt

Hintergrund Bild