Kick-off-meeting des neu gestarteten ERASMUS+ -Projektes “Water Management and Climate Change in the Focus of International Master Programs (WATERMAS)”

In der Woche vom 12. bis 16.02.2018 waren am Fachbereich WUBS mehrere ausländische Delegationen zu Gast, um den Start des EU-Projektes „WATERMAS: Water Management and Climate Change in the Focus of International Master Programs“ inhaltlich auszugestalten. Das Projekt unter Leitung der Hochschule Magdeburg-Stendal hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird durch die Europäische Kommission über Erasmus+ unter der Förderlinie „KA2 – Cooperation for Innovation and the Exchange of good Practices – Capacity Building in the Field of Higher Education“ mit 764.523 € finanziert. Das Projekt ist ein Verbundvorhaben mit der Universität Gent (Belgien), der Universität Stockholm (Schweden), der Universität von Cuenca (Equador), der Escuela Superior Politécnica del Litoral (Guayaquil, Equador), der Universität Holguin (Kuba) und der Universität von Camagüey (Kuba). Projekt-Koordinator ist Herr Prof. Frido Reinstorf, der am Fachbereich WUBS den Lehrstuhl für Hydrologie und Geografische Informationssysteme (GIS) innehat.

Gegenstand des Projektes ist die Entwicklung standortangepasster Curricula in internationalen Masterstudiengängen mit Bezug zu Wasserressourcenbewirtschaftung unter Berücksichtigung des Einflusses des Klimawandels und mit regionalem Fokus auf Lateinamerika und die Karibik. Das Projekt zielt darauf ab, einen neuen Standard für den Austausch zwischen den europäischen und lateinamerikanischen Ländern in den Bereichen Bildung und Wissenschaft zu entwickeln. Hierfür sollen die an den lateinamerikanischen Partneruniversitäten bestehenden Masterstudiengänge bzw. -programme im Themenfeld Wasserbewirtschaftung fachspezifisch auf die Herausforderungen des Klimawandels zugeschnitten werden. Ziel des kick-off-meetings war neben dem gegenseitigen Kennenlernen, die detaillierte Ausgestaltung des Arbeitsprogramms für die nächsten zwei Jahre, welches im Rahmen der Curriculumsentwicklung auch den Austausch von Lehrenden und Studierenden vorsieht. 

Die Ressource Wasser hat globale Priorität, jedoch ist die Verbindung von lokalen, regionalen und globalen Aspekten des Wasserressourcenmanagements derzeit in den lateinamerikanischen Lehrplänen noch unzureichend verankert. Damit erhöht sich die Vulnerabilität der Länder im Zusammenhang mit dem künftigen Klimawandel aufgrund fehlender Kompetenzen. Im Rahmen des Projektes sollen 1) die Kompetenzen der nächsten Generation von Führungskräften im Themenfeld Wasserressourcenbewirtschaftung verbessert werden, 2) aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse unter Berücksichtigung des Klimawandels und innovatives technologisches Wissen zur Klimaüberwachung und Klimaanpassung in die Entwicklung von Curricula einbezogen werden, 3) die lokale Expertise zur Erhöhung der Wasserressourceneffizienz und zur nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen, insbesondere vor dem Hintergrund der landwirtschaftlichen Intensivierung, der Verstädterung und der Industrialisierung verbessert werden, 4) die Fähigkeiten junger Menschen zum Schutz und zum Bewirtschaftung von Wasserressourcen verbessert werden, als auch ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt erhöht werden, sowie 5) gemeinsame Bildungswerte vermittelt, interkultureller Austausch betreiben und Sprachkenntnisse verbessert werden. Im Rahmen des Projektes geht es neben der Entwicklung der Inhalte von Curricula insbesondere auch darum, geeignete Lehr-Lern-Formate bereitzustellen, didaktische Methodenkonzepte für die Vermittlung des Themenfelds „Auswirkungen des Klimawandels auf das Wasserressourcenmanagement“ zu entwickeln und geeignete Evaluierungswerkzeuge für eine Erfolgskontrolle zu erarbeiten.

Natürlich ging es in dieser interessanten Seminarwoche nicht nur darum, die Zeit auf dem Campus der Hochschule zu verbringen, sondern den Gästen auch die wasserwirtschaftlichen und kulturellen Besonderheiten in Sachsen-Anhalt nahe zu bringen. So führte ein Ausflug in den Harz zur Rappbode-Talsperre. Dort ermöglichte der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt eine Besichtigung unter Leitung von Herrn Rudolf. Diese führte in das Innere der mit 106,0 m Höhe größten Gewichtsstaumauer Deutschlands. Weiterhin wurde die Bewirtschaftung des Talsperrensystems Rappbode / Wendefurth und das Pumpspeicherwerk Wendefurth näher erläutert. Am Nachmittag fand eine Besichtigung der UNESCO-Weltkulturerbestadt Quedlinburg statt, die den Gästen einen Einblick in die geschichtliche Entwicklung Sachsen-Anhalts und Deutschlands ermöglichte. Nicht zu vergessen ist auch die Begeisterung der lateinamerikanischen Gäste für den Schnee, der nicht nur in den höheren Harzlagen lag, sondern in dieser Woche auch im Flachland fiel.

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