Tagung und Erfahrungsaustausch der Ingenieurökologischen Vereinigung an der Hochschule Magdeburg-Stendal „Zukunftsfähige Landschafts-Ökosysteme und Stoffkreisläufe gestalten"

Der Fachbereich WUBS war am 05. und 06. Juli 2018 Gastgeber des diesjährigen Erfahrungsaustauschs der Ingenieurökologischen Vereinigung (IÖV). Für die IÖV ist die Veranstaltung von besonderer Bedeutung, da die Hochschule Magdeburg-Stendal die erste akademische Einrichtung in Deutschland war, an der auf nationaler Ebene ein Studiengang Ingenieurökologie eingerichtet wurde. Der Studiengang ist zum Sommersemester 2018 erfolgreich re-akkreditiert worden.

Ausgerichtet wurde der Erfahrungsaustausch vom Präsidium der IÖV in Zusammenarbeit mit dem damaligen Initiator des Studiengangs Ingenieurökologie, Prof. Dr. Volker Lüderitz und der jetzigen Studiengangsleiterin, Frau Prof. Dr. Petra Schneider. Das erste Mal traf sich die IÖV bereits im Jahr 2004 an der Hochschule Magdeburg-Stendal zur Tagung “Perspektiven der Ingenieurökologie in Forschung, Lehre und Praxis”. Die diesjährige Tagung griff dieses Themenspektrum wieder auf und hatte insbesondere zum Ziel die Einbindung und Mitwirkung von Hochschulen und Studierenden und Absolventen befördern. Neben Vorträgen und Diskussionen im Erfahrungsaustausch fand auch eine von Herrn Prof. Lüderitz geleitete Exkursion zu Gewässerrenaturierungsmaßnahmen an der Ihle statt.

Der Erfahrungsaustausch bot ein breites Spektrum an interessanten Themen und Informationen, u.a. zu den Arbeitsbereichen und Projekten der Referenten der veranstaltenden Hochschule Magdeburg-Stendal (Prof. Dr. Petra Schneider), zur Professur Garten- und Landschaftsbau an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (Prof. Dr. Henning Günther), aus dem Institut für Bergbaufolgelandschaften (Dr. Christian Hildmann), aus dem Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TU München (Dr. Uwe Hübner), zum Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der Justus-Liebig-Universität Giessen (Prof. Dr. Annette Otte) und zum Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz der BOKU Wien (Prof. Dr. Reinhard Perfler). Damit verbunden ist die durch den Erfahrungsaustausch angestoßene verstärkte Kooperation.

Herr Wolf-Dieter Rausch hielt einen Grundsatzvortrag zur Ingenieurökologie und deren Zukunftsfragen am Beispiel der “Schlammproblematik” am Tegernsee. Ein neues Landschaftssystem-Verständnis war das Thema des Vortrags von Herrn Dr. Hildmann, aufbauend auf den Arbeiten und Modellen von Herrn Prof. Ripl (TU Berlin). Am Beispiel des Projektgebietes Waginger-/Tachinger See führte Herr Anton Lenz vor, wie aufbauend auf diesem Verständnis von Landschaftsnutzung und Stoffhaushalt für die diffusen Quellen der Verschmutzung in der Landschaft realisierte praktische Lösungen aussehen. Wie Ökosysteme durch nicht systemkonforme menschliche Eingriffe gestört oder zerstört werden können und wie sie auf intelligente Weise unter Mehrfachnutzung wieder in einer neuen Form wiederhergestellt werden können, zeigte Frau Prof. Dr. Annette Otte am Beispiel der Bergwiesen in der Rhön.

Der Erfahrungsaustausch der IÖV vermittelt seit 30 Jahren Kontakte, Informationen und Erfahrungen zwischen allen an der ingenieurmäßigen Gestaltung von Ökosystemen Interessierten. Er ist eine Plattform zum offenen Austausch, der auch die Darstellung und Erörterung von ersten unfertigen Ideen, Skizzen, Konzepten, ersten vorläufigen Ergebnissen aus Forschung und Praxis und auch kontroversen Ansichten ermöglicht. Der Schwerpunkt liegt neben der Vorstellung von erfolgreichen Erfahrungsberichten auch auf der Diskussion von Implementierungsproblemen und das, was daraus gelernt werden kann sowie allen Erkenntnissen, die zu einem verbesserten Qualitätsmanagement in der ganzen Umsetzungskette beitragen.

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