TRANSPOND-Projekt: Gäste aus Kirgistan und Usbekistan zu Besuch an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Das TRANSPOND-Projekt „Grenzüberschreitendes Monitoring- und Informationssystem für radioaktive Kontamination bei Naturrisiken“ befindet sich nun im dritten Bearbeitungsjahr und hat bereits wichtige Ergebnisse vorzuweisen. TRANSPOND ist ein Verbundprojekt im Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Client II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen“ im Förderschwerpunkt Naturrisiken, in dem die Hochschule Magdeburg-Stendal in Kooperation mit der WISUTEC Umwelttechnik GmbH Chemnitz und der Firma IAF Radioökologie GmbH Radeberg (Gesamtprojektleitung) die Risikobewertung grenzüberschreitender Schadstoffausträge aus den Hinterlassenschaften des sowjetischen Uranerzbergbaues in Zentralasien bearbeitet.


Im Zeitraum 11. bis 15.11.2019 waren Vertreter verschiedener kirgisischer und usbekischer Institutionen, unter anderem der Ministerien für Notfallsituationen (Ministry for Emergency Situations) für einen Erfahrungsaustausch in Deutschland. Die zentralasiatischen Kollegen besuchten die Firma IAF in Radeburg und lernten dort die im Rahmen des Projektes entwickelten Laborstandards kennen, um eine einheitliche und nachvollziehbare Radionuklidanalytik sicher zu stellen, die für die Datenerhebung im von WISUTEC entwickelten grenzüberschreitenden Umweltinformationssystem zur Anwendung kommen sollen und von fundamentaler Bedeutung für die Vergleichbarkeit von Kontrollmessungen sind. Übergeordnetes Projektziel ist es auch, die politischen Spannungen zu reduzieren, die sich aus dem grenzüberschreitenden Schadstoffaustrag, der insbesondere bei Havariefällen wie Dammbrüchen an Industriellen Absetzanlagen (IAA) sehr hoch sein kann. Hierfür, basierend auf einer belastbaren Datenbasis, Strategien zu erarbeiten ist Gegenstand des Teilprojektes der Hochschule Magdeburg-Stendal, welches von Frau Prof. Dr. Schneider und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Fengqing Li bearbeitet wird. Basis bildet eine Optionsanalyse und grenzüberschreitende Stofftransportmodellierung für die Beurteilung des möglichen Einflusses verschiedener Havarieszenarien wie Dammbruch nach Erdbeben oder Schlammströmen, welche in der Region häufig stattfinden. Am 14.11.2019 waren die zentralasiatischen Kollegen an der Hochschule Magdeburg-Stendal um die bisherigen Ergebnisse des Teilprojektes „Leitfaden und Benefit-Sharing Strategien für das grenzüberschreitende Wasser- und Landmanagement“ zu diskutieren. Besonderes Interesse fanden dabei die Ergebnisse der grenzüberschreitenden Stofftransportmodellierung, welche Basis der zu entwickelnden Notfallpläne bildet.


Die weitere Bearbeitung sieht die Entwicklung eines Leitfadens für grenzüberschreites Managemnet von Naturrisiken in Bergbaugebieten vor, in dessen Inhalt auch Erfahrungen der UN Economic Comission for Europe (UNECE), Secretary for the Convention on the Transboundary Effects of Industrial Accidents, einfließen werden. Die Projektergebnisse sollen im Jahr 2020 auch auf internationalen Veranstaltungen vorgestellt werden.


Die zentralasiatischen Kollegen wertschätzen nicht nur die Projektergebnisse, sondern auch den Campus und die Forschungsmöglichkeiten der Hochschule Magdeburg-Stendal, die sie im Nachgang zum Workshop besichtigten. Unter anderem besichtigten die Kollegen das bodenmechanische Labor und die Versuchsflächen des wasserbaulichen Versuchswesens.
Nun geht es in die Endphase des Projektes, welches noch bis zum 31.07.2020 läuft und wertvolle Ergebnisse für den Umgang mit grenzüberschreitendem Schadstofftransport aus Bergbaustandorten liefert.


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